Team-Day „uff de Kutt“ am 22.06.2025
Eine Prüfung, auf die ich mich schon das ganze Jahr freue
– der Team-Day! Ausnahmsweise war ich mal überhaupt nicht aufgeregt und habe mich einfach nur auf die gemeinsame Zeit mit meiner Nala gefreut. Jürgen Knaut und Bernd Keßler haben sich da eine ganz „runde Sache“ aus sechs verschiedenen Aufgaben ausgedacht. Zunächst haben sich neun Teams – eine tolle Mischung aus alten Hasen und Frischlingen - am Parkplatz zu Papierabgabe und Begrüßung getroffen. Eine Änderung zum letzten Jahr gab es aber: Man kann die Prüfung auch „Nicht bestehen“, wenn man eine oder mehrere Aufgaben mit „nicht bestanden“ abschließt. Das hat meinen Puls kurz beschleunigt, aber zum Glück wurde dann gar nicht mehr lange geschnackt, sondern direkt mit der ersten Aufgabe begonnen.
Es gab zwei Hütchen, dazwischen 6 Spielzeuge, die durchnummeriert waren. Zunächst musste man eine Zahl würfeln und anschließend mit dem Hund im Slalom um die Gegenstände laufen. Dann wurde der Hund mittig in den Gegenständen abgesetzt, der HF ist zum hinteren Hütchen gegangen und hat seinen Hund durch die Gegenstände abgerufen. Anschließend sollte der gewürfelte Gegenstand in den Besitz des Hundeführers kommen. Wie? Tja, genau das ist das Schöne an einem Team-Day: Es gibt nicht die eine richtige Lösung! Nala mag tatsächlich keine Bälle und was habe ich gewürfelt? Natürlich den roten Ball mit den Noppen. Sie hinzuschicken wäre ziemlich blöd gewesen. Selbst gehen ist ja irgendwie langweilig. Und wie könnte es anders sein beim Team-Day – wir gehen zusammen. Damit habe ich sichergestellt, dass wir beim richtigen Gegenstand sind und Nala muss den blöden Ball nicht so lange im Maul haben. Bum-Schacka-Lacka: die beste Lösung für uns war gefunden.
Die zweite Aufgabe hatte etwas mit Haushalt zu tun – Wäsche aufhängen. In einiger Entfernung stand ein Korb mit Wäsche (Wer tut bitte Flip-Flops und Futterflaschen in die Wäsche?!?). Innerhalb von 5 Minuten sollten 5-10 Teile auf die Wäscheleine gehängt werden, aber ohne, dass sie den Boden berühren. Okay, kurze Analyse der Situation: ich habe kein gutes Zeitgefühl bei sowas. Also ist es besser, wenn wir beide gleichzeitig jeweils ein Teil holen, um schnell fertig zu werden. Die „Wäscheleine“ hing ganz schön durch und in der Mitte war sie dem Boden zu nah – also die Teile nach außen hängen. So weit so gut. Auf die Plätze, fertig, los! Nala ein Teil, ich ein Teil aus dem Korb und zurück. Voller Freude springt sie über die Wäscheleine, aber als top ausgebildeter Springhund hat sie die Wäscheleine natürlich nicht berührt und den ganzen Aufbau stehen gelassen. Das haben wir fünf Mal gemacht und waren auch schon fertig. Eigentlich schade! Jürgen sagte, wir hätten auch schon nach 5 Teilen aufhören können. Ja, aber dann wäre der Spaß ja noch früher vorbei gewesen!
Aufgabe drei war für uns die blödeste Aufgabe (was nicht an der Aufgabe, sondern an unseren Vorlieben bzw. Abneigungen liegt). Für Nala blöd, weil sie doofes Fuß laufen musste und für mich blöd, weil wir Fuß durch die Sonne laufen mussten 😉. Wer von uns beiden das Fuß laufen weniger mag, weiß ich gar nicht so genau. Es ist auf jeden Fall so ein notwendiges Übel… Zunächst an der Leine im Fuß ein ganzes Stück den Weg bergab Richtung einem See. Dann ein ganzes Stück ohne Leine den Weg weiter bergab. Und dann waren wir „frei“. Einzige Anforderung: der HF musste vor dem Hund auf dem kleinen Wall vor dem See am Ende des Weges sein und der Hund sollte trocken dazu kommen. Ok, kein Problem für uns. Wir kennen zwar das Gelände und Nala weiß ganz genau, dass da der See ist, aber sie ist zum Glück keine totale Wasserratte. Zwischendurch habe ich überlegt, ob es noch irgendwo eine Falle in Form einer Wasserpistole bei Bernd oder so geben könnte. Aber dem war zum Glück nicht so und wir sind einfach so zum Wall gelaufen. Als kleine Belohnung durfte Nala dann ins Wasser – in ihrem Fall ist das kein Schwimmen, sondern nur die Pfoten und die unterste Bauchseite kühlen. Aber jeder, wie er es mag!
Bei Aufgabe vier kam sie dann aber nicht ums Schwimmen herum. Der Hund wurde an der einen Seite vom See abgesetzt. Der HF läuft um den See auf die andere Seite und sollte seinen Hund durch den See zu sich abrufen. Hilfsmittel wie ein Dummy waren erlaubt. Für mich war klar, dass ich das nicht brauchen werde, da Nala froh sein würde, wenn sie dann zu mir kommen darf. Einziges Risiko mit einem ortskundigen Hund: sie kennt den Weg außen rum auch. Deshalb habe ich sie recht nah an die Wasserkante gesetzt und sie dann mit etwas Tammtamm zu mir gerufen. Ich glaube, sie war dann doch ein bisschen verwirrt, dass sie kein Dummy mitbringen konnte, aber dafür gab es dann große Freude und leckeren Käse als Belohnung.
2/3 waren geschafft und damit Zeit für eine Pause. Nach bester Verpflegung mit Kaffee, Tee, Wasser, Apfelschorle und Kuchen ging es zu Aufgabe vier. Zunächst durfte man aus einem Korb zwei Gegenstände aussuchen – in unserem Fall habe ich mich für die zwei Futterdummies entschieden. Einen Gegenstand hat man auf die „Wanderung durch den Wald“ mitgenommen, der andere Gegenstand ist bei Bernd am Startpunkt geblieben. Der Wanderweg war mit roten Kacktüten (unbenutzt!) an Bäumen markiert. Auf der Hälfte des Weges musste man seinen Gegenstand in ein Farngebiet werfen und dann über Stock und Stein seine Wanderung bis zum Startpunkt fortsetzen. Dann sollte der Hund die zwei Gegenstände holen. Hä? Wieso zwei? Ich habe doch nur ein Dummy geworfen! Bernd hatte das zweite in das Wandergebiet geworfen, als ich mit Wandern oder Werfen beschäftigt war. Ich hatte also keine Ahnung (und keine Brille), wo das zweite Dummy war. Zum Glück habe ich ja Nala! Da ich keine Idee hatte, wo genau sie suchen muss, habe ich sie mit einem vorsichtigen „Such“ einfach mal losgeschickt (hätte ja auch direkt vor unseren Füßen unter dem Laub liegen können.). Sie ist zielstrebig nach rechts unseren Weg zurückgelaufen und hat das von Bernd geworfene Dummy geholt. Vermutlich sind wir auf dem Rückweg schon verdammt nah daran vorbeigekommen und ich Blindfisch habe es nicht gesehen. Gefühlt hat sie mich auf dem Rückweg angegrinst und gesagt: „Gut, dass du mich hast, was?!? Falls es irgendwann nötig ist, mache ich den Blindenhund für dich!“. Ich sag nur Team und so 😉. Danach noch mit ein bisschen mehr Schmackes zum selbstbeworfenen Dummy und zur Belohnung durfte mein armer, halb verhungerter Hund, eine große Portion bestes Keßler-Futter aus dem Dummy fressen. Vermutlich eines von Nalas Highlights des Tages!
Weiter ging es auf dem Rundweg zur sechsten und damit letzten Aufgabe. Oh jemine, Oh jemine: Nala musste bei Bernd bleiben und durfte zuschauen, wie ich Richtung Wiese gehe. Dort hat Jürgen die Aufgabe erklärt: am Waldrand entlang geradeaus runter laufen. Dann auf Höhe des Turmes 90 Grad nach rechts abbiegen und sich hinter dem Holzstapel verstecken. Dort warten, bis der Hund einen findet oder auf ein Zeichen von Jürgen warten, um den Hund zu sich zu rufen. Natürlich durfte Nala nicht zuschauen, wo ich mich versteckt habe. Sie kennt Bernd, aber so ganz ohne mich dort bleiben (vermutlich ihr Anti-Highlight des Tages – falls es dieses Wort geben sollte) ... Also habe ich mich beeilt und versteckt. Natürlich bin ich ordentlich schlurfend gegangen in der Hoffnung, dass sie so meine Spur besser findet. Im Nachhinein dachte ich, ich hätte meine Stiefel vielleicht noch ausziehen sollen. Dann wäre die Spur vermutlich besser gewesen. Ich war also versteckt, konnte aber durchs Holz zum Eingang der Wiese linsen. Als hätte Nala noch nie irgendwas von Leinenführigkeit gehört, hat sie Bernd wie eine gesengte Sau zur Wiese gezogen. Dort ist sie einmal um Jürgen gelaufen und hat ihn gefesselt. Nachdem er wieder befreit war, wurde sie von der Leine gelassen und wusste gar nicht, was sie machen sollte. Den Befehl „Wo ist Frauchen?“ sollten wir vielleicht in unser Repertoire aufnehmen… Also erstmal über die Wiese. Nee, das kann es nicht sein. Links in den Wald. Nee, kann auch nicht sein. Zufällig über meine Spur. Ah! Sie ist ihr gefolgt, hat aber leider meinen 90 Grad Bogen überlaufen. Spur verloren, wieder hoch zu Jürgen und dann hat sie mich (vielleicht) gesehen oder es war die Idee, einfach mal beim Turm zu schauen. Juchhu!!! Gefunden!!! Ich glaube, ihr ist ein Stein vom Herzen gefallen (und mir auch)! Wenn wir die Aufgabe ganz am Anfang des Tages gemacht hätten, wäre sie mir vermutlich nicht mehr von der Seite gewichen 😉. Bindung und so…
Ja, das war dann auch schon der Team-Day 2025 „uff de Kutt“ mit einer richtig netten Truppe, tollen Aufgaben und einer Menge Spaß! Das Learning für die Frischlinge (die nun ja auch alte Hasen sind): ein Teil der Aufgabe ist vorgegeben und bei dem zweiten Teil gibt es keine Standardlösung! Mach es so, wie es für dich und deinen Hund das Beste ist. Und genau das macht den Team-Day aus. Natürlich geht es um Grundgehorsam und Co. Aber letztendlich darf man kreativ sein, soll Spaß haben (Mensch und Hund) und einfach gemeinsam eine Lösung finde! Ich freue mich schon jetzt wahnsinnig auf nächstes Jahr und würde mich total freuen, wenn du mit deinem Partner Hund auch dabei bist!
Und bevor ich eins aufs Dach kriege: Am Ende gab es für alle Teilnehmer natürlich noch entsprechende Urkunden. Sybille hat mit Smiley volle Punktzahl abgeräumt; Nala und ich auch! Wir durften uns dann noch zusätzlich über den Titel „Best of the Day“ freuen. Aber letztlich waren wir einfach alle Sieger und durften einen wunderbaren Tag mit unseren Hunden verbringen.
Lieber Bernd (und natürlich Sybille 😉), lieber Jürgen, habt 1.000 Dank, dass Ihr Euch so viel Mühe gemacht habt und Euch einen so tollen Rundweg mit richtig klasse Aufgaben überlegt habt. Das war wirklich eine runde Sache und hat wahnsinnig Spaß gemacht!
(Lea Rakete mit Inverness Golden I’m like a bird – BoD)