APD „uff de Kutt“ am 10.06.2023
„Wer schreibt den Bericht?“ „Ich!“ Freiwillig? Warum? Weil ich es einfach gerne mache und ich es wichtig finde,
dass diese tollen Ereignisse festgehalten werden. Der aufmerksame Berichtleser unter Euch weiß, dass es nicht mein erster Bericht ist. Und deshalb starten wir heute etwas unkonventioneller als sonst:
Petra Beringer, ich danke Dir für Deine Geduld und Dein Verständnis, dass Du für jedes Starterteam immer wieder neu aufbringst. Vielleicht ist es bei uns Anfängern besonders schlimm oder es ist einfach menschlich, dass viele Hundeführer mit der Nervosität zu kämpfen haben. Aber Du verstehst es, uns so gut es geht runter-zuholen. Du bist immer darauf bedacht, dass es auch den Hunden gut geht und gibst so viele tolle Tipps. Vielen lieben Dank, dass Du uns soooo unendlich viel Deiner Freizeit schenkst und diese Prüfung mit so viel Hingabe und Herz gerichtet hast! Trotz dampfender Schuhsohlen verlierst Du bis zum Schluss Deinen Humor nicht.
Sybille und Bernd Keßler, Ihr wisst ja inzwischen, dass ich unendlich viel von Euch, Eurer Arbeit und dem, was Ihr für uns und unsere Hunde tut, halte. Jedes Wochen-ende wieder steht Ihr parat für Kurse und Prüfungen. Es ist immer alles tipptopp organisiert und durchdacht. Unermüdlich macht Ihr den Papierkram, schießt, werft die Dummies und habt ein offenes Ohr. Ich hoffe, dass der Verein und seine Mitglieder wissen, was er an Euch hat. 1000 Dank, dass ich Euch von Anfang an an meiner Seite hatte und hoffentlich auch noch lange, lange haben werde.
Und auch, wenn sie keine DRC-Mitglieder sind und keinen Hund haben: Ohne Familie Huber vom Hengsthof, könnten die Prüfungen „uff de Kutt“ nicht stattfinden. Denn sie stellen uns immer wieder dieses traumhafte Fleckchen Erde zur Verfügung, damit wir verrückten Hundemenschen uns dort austoben können. Da brauche ich nichts weiter zu sagen, oder?
Und nun kommen wir mal zur eigentlichen Prüfung. Auch hier geht es in unserem speziellen Fall unkonventionell weiter. Wir sind am Freitagabend sehr spät aus dem Urlaub zurückgekommen (12 Stunden Fahrt inkl. Panne), 5 Stunden Schlaf und dann wollte ich los zur Prüfung. Meine Hündin Nala hebt den Kopf, wedelt kurz mit der Rute und legt sich wieder hin. Hä? Wir fahren zu den Dummies! Ich sehe sie quasi denken: „Ja, fahr Du nur und hol sie selbst aus dem Wald. Ich muss jetzt erstmal schlafen.“ Letztendlich habe ich sie zum Glück aber doch noch überreden können.
Wir durften als erstes Team starten und haben am Wasser begonnen. Die Reihen-folge der Fächer sorgte bei manchen Teilnehmern wohl für Verwirrung. Warum fangen wir am Wasser an? Kommt das nicht meistens am Schluss? Zum Wohl der Hunde hat Petra entschieden, dass wir bei den Temperaturen mit dem Wasser anfangen.
Aufgabe 1: Wassermarkierung (Foto: Sybille Keßler)
Morgens war es noch erträglich, aber im Laufe des Tages kletterte das Thermometer auf 30 Grad und da ist es für die Hunde deutlich angenehmer, wenn sie sich erst abkühlen können und dann die „Laufarbeit“ erledigen, als wenn sie sich erst „heißlaufen“ und dann die Abkühlung nicht erwarten können (Einspringen und so… Ihr wisst, was ich meine). Deshalb also erstmal den Apport aus dem See. Abgesehen davon sollte ja jedes Fach unabhängig von der Reihenfolge sitzen.
Die vier Aufgaben waren sozusagen ein Rundweg und jedes Team arbeitete alle vier Aufgaben am Stück ab. Ich fand das total super so, da ich zwischen den Aufgaben dann keine Zeit hatte, mich weiter in die Nervosität zu steigern und auch jedes Team nach seiner Prüfung direkt wieder nach Hause fahren konnte. Das sorgte auch dafür, dass so nur wenige Hunde im Prüfungsgelände waren. Aus meiner Sicht eine sehr angenehme Lösung! Jetzt aber zurück zu „Station 1“ unserer Prüfungsrunde: Der Apport aus dem Wasser. Wir standen in ein paar Metern Entfernung zum Ufer am See. Auf der gegenüberliegenden Seite fiel der Schuss und dann flog das Dummy mit einem ordentlichen Platsch aufs Wasser. Auf Petras Schultertipp durfte der Hund dann geschickt werden. Nachdem man das nasse Dummy an Petra abgeben durfte, ging es weiter zu „Station Nr. 2“. Der Waldweg geht leicht bergauf und hat kniehohen Bewuchs. Am Ende dieses Bewuchses ist eine ebene Fläche, die der Hundeführer von seinem Standpunkt aus jedoch nicht sehen konnte. Dorthin fiel nach dem Schuss das Dummy, das der Hund dann nach Freigabe von Petra holen durfte. Hatte man dieses Dummy „in der Tasche“ ging es eben diesen Weg weiter zu „Station 3“: dem Apell. „Walk on“ einen Weg entlang. Bernd läuft parallel dazu im Wald mit. Ein Schuss fällt; beobachten, wie das Dummy in einiger Entfernung auf „1 Uhr“ hinter drei große Felsbrocken fällt und „Walk on“. Wieder fällt ein Schuss, der Hund wird selbstständig eingedreht und geschickt. Nachdem wir auch dieses Dummy hatten, ging es den Weg weiter zur „Station 4“: der Suche. Petra erklärte genau, wo das Suchengebiet verläuft. Im Prinzip waren es Farne, Unmengen von wilden Heidelbeeren und ein paar Tannen. Insgesamt also ein ziemlich hoher Bewuchs fast ohne Freiflächen. 5 Dummies lagen versteckt, 3 sollten selbstständig herausgeholt werden. Nalas Lieblingsaufgabe zum Schluss! Ich schicke sie also los in die Suche und sie springt direkt links von uns ins Gestrüpp. Ich hatte eigentlich keine Zeit, mich großartig zu wundern, weil sie dann schon mit dem ersten Dummy vor mir saß. Oh, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Okay, weiter geht’s! Schickst den Hund, er biegt direkt nach rechts ab und klettert über drei Felsen, sucht zwischen den Felsen und zieht ein Dummy zwischen den Steinen raus. Ich habe es nicht gesehen und mich einfach blind auf meine Hündin verlassen. Diese Nase fasziniert mich einfach jedes Mal aufs Neue. Und Dummy Nummer 3 hat sie auch easy-peasy bei einer Tanne entdeckt. Juchhu, es ist geschafft. Der Rundweg geht weiter zur Papierausgabe und dann halten wir unsere Urkunde auch schon in der Hand. Ich nehme für uns ein paar Trainingsaufgaben (Wasser und Fußarbeit) mit und die Erkenntnis, dass man ein bisschen bekloppt sein muss, wenn man direkt nach dem Urlaub bei einer Prüfung startet.
In diesem Sinne: genießt den Sommer mit Euren Hunden. Arbeitet mit ihnen, aber vergesst dabei nicht, dass es Spaß machen soll. Mensch und Hund!
(Lea Rakete mit Inverness Golden I’m Like A Bird - Nala)