1. Workingtest „Bergwald“, Klasse F am 22.04.2023
    Da ich auch bei der Premiere im letzten Jahr das Glück hatte, dabei sein zu dürfen war die Freude über den Startplatz in diesem Jahr auch wieder besonders groß. Mit großer Vorfreude aufgrund der positiven Erfahrungen im letzten Jahr, machten wir uns auf den Weg und sie wurde nicht enttäuscht. Auch in diesem Jahr ist es Norbert Wolf, SL und Reviergeber hier in einer Person, wieder gelungen, einen feinen, top organisierten WT auf die Beine zu stellen. Das Herzblut, dass er investiert, ist überall zu spüren. Auf die wichtigen Dinge fokussiert, nicht überzogen in einer freundlichen Atmosphäre geht es um gute Hundearbeit und um nichts anderes. Die dazugehörigen Menschen, Richter, Helfer, Starter, usw. pflegen ein respektvolles Miteinander. Im fortgeschrittenen Hundeführer-Leben nehme ich weitere Wege für diese schönen Tage gerne in Kauf.

Nachdem wir die O-Starter geehrt haben, wurde es langsam ernst. Mein bis dahin sehr entspannter Tag mit ausgeglichenem Ruhepuls änderte sich allerdings in kürzester Zeit. Als klar wurde, dass alle F-Starter mit einer 4er Aufgabe mit beiden Richtern beginnen, wurde aus dem Ruhepuls doch schnell Bluthochdruck und tief atmen war angesagt. Aber aufgeben gilt nicht, also konzentrieren und seinem Hund vertrauen und ein bisschen drauf hoffen, dass meine „kleine“ Rakete seine Nerven im Griff behält. Es war eine tolle Aufgabe, ausgewogen wurde Markierungsfähigkeit, Nasen(Suchen)-Arbeit und Verhalten auf dem Stand abgeprüft. Apache und ich haben dort auch „Federn gelassen“, unsere Baustelle wurde sichtbar, aber die Konzentration für die Arbeit im Gelände war da und so kamen wir ganz ordentlich aus dieser anspruchsvollen Start-Challenge heraus. Weiter ging es zu 2 Aufgaben bei Michael. Bei beiden Aufgaben, 1x Blind/Mark, 1x Suche mit Verleitung, war das ausgesuchte Gelände eine zusätzliche Herausforderung, eine gewisse Geländehärte und den Hund gut an der Pfeife halten können, waren erfolgsfördernde Mittel, bzw. Eigenschaften. Apache hat super mitgemacht und bringt doch genug Eigenständigkeit mit, um auch in diesem anspruchsvollen Gelände unbedingt finden zu wollen.

Die letzten beiden Aufgaben führten uns zu Bernhard Schöpf. Was bei Michael die Beschaffenheit des Geländes war, waren hier die Distanzen, die eine zusätzliche Herausforderung bei der Lösung der Aufgaben darstellte. 1x Doppelmark, 1x Mark/Blind beschossen, beides im Wald, zum Teil schwer zu sehen und in weiter aber durchaus angemessener Entfernung. Es war also nochmal höchste Konzentration auch bei mir angesagt, damit ich den Indianer, bei Bedarf, angemessen unterstützen konnte. Beim Doppelmark war ich komplett überflüssig, das ist genau Apaches Ding, Beine in die Hand und ab geht die wilde Fahrt. Diese Aufgabe war mein persönliches Highlight des Tages und ich habe mich dabei erwischt, dass ich meinem Hund mit einem leichten Lächeln beim Arbeiten zugeschaut habe. Der Abschluss war auch prima, eine kurze Unterstützung beim Blind, die er auch einwandfrei umgesetzt hat und wir hatten es geschafft. Die Aufgaben waren ausgewogen und doch fordernd, das Aufgabengebiet unserer Hunde abzuprüfen, sowas gefällt mir sehr. So sind wir sehr zufrieden mit der eigenen Leistung Richtung Basis Camp gestiefelt. Hunde versorgt und noch einen gemütlichen Plausch mit den Kollegen und schon war auch das Ergebnis da. Wenn ich zu einem WT fahre, möchte ich versuchen, das Trainierte abzurufen und bin zufrieden, wenn wir zeigen können, was wir draufhaben, das Ergebnis steht dann inzwischen nicht mehr im Vordergrund. Diesmal hat es zum Sieg gereicht und natürlich freu ich mich sehr, sehr, sehr über diesen Sieg. 1. Es gibt einem das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, mit dem, was man in der täglichen Arbeit so macht und 2. konnte ich eine dieser bildschönen Trophäen mitnehmen, auf die ich von Anfang an scharf war.


(Foto: Susanne Grün) Siegertrophäe Workingtest F Bergwald

Meine Berichte enden immer mit einer Hommage an meine Hunde, so auch diesmal. Trainings und Starts mit Apache sind keine Erholungstage, man muss immer konzentriert, fokussiert und wach sein, das Tempo und der Wille, die dieser Hund IMMER mitbringt, ist fordernd aber macht einfach einen Riesenspass. Sein Kämpferherz ist grenzenlos und ihm beim Arbeiten zuzuschauen, ist sehr oft eine wahre Freude, aber das Wichtigste, er bringt mich jeden Tag mal zum Lachen… mein Indianer.

Nochmals ein ausdrückliches herzliches Dankeschön an Norbert, Richter, Helfer und Mitstreiter für einen dieser wunderschönen Tage, wegen denen ich unser Hobby ausübe.

(Susanne Grün mit Hesseldale Apache)